Cochstedt
Cochstedt liegt eingebettet in einem engen Tale, im nördlichen Teil des Landes Sachsen- Anhalt. Der Ort ist über 1000 Jahre alt und wurde erstmals 941 urkundlich erwähnt. König Otto I. schenkte darin einen Teil des “Hakels” bei dem Dorfe Cochstedt (Coxstedi) seinem Paten Siegfried, Markgraf Geros Sohn. Aus diesem Anlass beging Cochstedt im Juli 1991 eine Festwoche zum 1050jährigem Bestehen. Cochstedt kann auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken.
Durch Bischof Albrecht von Halberstadt wurde im Jahre 1535 Cochstedt das Stadtrecht verliehen. 1487 wurde mit dem Bau der evangelischen Kirche begonnen, die heute ein Wahrzeichen der Stadt darstellt. Im Mittelalter wurde die Stadt durch eine leichte Mauer, in die drei Tore eingebaut waren, vor Eindringlingen geschützt. Die Bezeichnung dieser drei Tore mit “Schwarzes Tor”, “Weißes Tor” und “Böcklinger Tor” sind noch heute überliefert und im Sprachgebrauch vieler älterer Bürger anzutreffen. Der 30jährige Krieg hinterließ in der Stadt seine Spuren, es gab mehrere Feuerbrünste, wobei 1693 fast die ganze Stadt zerstört wurde. Im Ergebnis des Westfälischen Friedens kommt Cochstedt 1648 zu Brandenburg und gehört ab 1701 zum Königreich Preußen. Unter dem napoleonischen Einfluss gehört Cochstedt ab 1807 zum Königreich Westfalen, um im November 1813 nach dem Frieden von Tilsit wieder “preußisch” zu werden.
Durch die Chronik der Stadt ist überliefert, dass im Jahre 1809 Turnvater Friedrich Ludwig Jahn von Halle über Aschersleben nach Cochstedt kam und in der Salpeterhütte übernachtete. 1831 erfolgte die Einführung der Städteordnung und 1832 traten die erstmals gewählten Stadtverordneten ihr Amt an.
Zu den traditionellen Handwerksberufen zählten in Cochstedt die Bäcker, Schlosser, Zimmerer, Maurer, Böttcher und Barbiere, erstmalig wird 1775 in der Bürgerliste ein “Chirurgur” namens Christian Forst geführt. Von großer Bedeutung für die Stadt war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Aschersleben - Schneidlingen - Nienhagen über Cochstedt im Jahre 1897. Cochstedt hat heute ca. 1.500 und trägt landwirtschaftlichen und industriellen Charakter.